Das chinesische Finanzsystem

Inhaltsangabe:Einleitung: Anfang des Jahres 2007 berichtete die Financial Times Deutschland, dass der chinesische Volkskongress vor einer Aktienblase warne, und bereits am 14. Mai 2007 titelte das Handelsblatt China fürchtet eine Finanzblase, nachdem drei Tage zuvor die Süddeutsche Zeitung die Kleinanleger Chinas für den Aktienboom verantwortlich gemacht hatte. Im März dieses Jahres schließlich brach der Shanghai Index um 4,49 Prozent ein, da die chinesische Regierung angekündigt hatte, dem Anstieg der Immobilienpreise Einhalt zu gewähren. Kurseinbrüche auf einem Finanzmarkt haben in Zeiten der Globalisierung weltweite Folgen, wie auch schon die Subprime-Krise in den USA zeigt, die seit Frühjahr 2007 Vermögenspreisverfälle mit all ihren Konsequenzen nicht nur in den USA verursachte. Doch Finanzkrisen gibt es seit eh und je und seit 1966 jagt eine Finanzkrise die andere in immer kürzeren Abständen. Gemeinsamkeiten dieser Krisen - wie Ursache, Verlauf und Folgen - sind prägnant. Z.B. ist die Ursache ihres Ausbruchs weder in den Fundamentalen ihrer Volkswirtschaften zu finden, noch zu rechtfertigen. Der Grund liegt viel mehr in der Mischung aus Gier nach schnellem Geld durch Spekulationen, billigem Geld durch einfache Kredite durch niedrige Zinsen und neuen Finanzprodukten, wie Derivaten, die zuerst einen Boom und daraufhin eine Krise verursachen. Sowohl die Financial Times Deutschland im April diesen Jahres als auch der Economist bemerkten diese Ähnlichkeiten und hinterfragten in ihren Artikeln, ob die USA nicht aus den Erfahrungen Japans mit der Bubble hätten lernen können und müssen. Und auch Ökonomen beschäftigen sich, spätestens seit der Veröffentlichung John Maynard Keynes Werk The General Theory of Employment im Jahre 1937, mit der Analyse von Finanzkrisen und ihren Ursachen und Mechanismen, um Ansätze zur Vermeidung des Ausbruchs und ihrer volkswirtschaftlichen Folgen zu finden. Zurzeit besteht ein wahrlicher run auf die Publikationen Stabilizing an unstable Economy von Hyman P. Minsky, einem US-Ökonom, der Keynes Werk mit Fokus auf den Finanzmarkt neu interpretierte zu seiner Hypothese der finanziellen Instabilität. Durch Analyse schon vorausgegangener Krisen stellt Minsky seine These auf, dass in einem kapitalistischen System das Finanzsystem einer Volkswirtschaft in einem Konjunkturzyklus, aufgrund von Finanzierungsprozessen, automatisch instabil werde und so Boom und Rezession sich gegenseitig bedingten. In dieser Arbeit wird im ersten [...]

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