Das deutsch-türkische Kino. Die Videokultur als Medium der Erinnerungskultur von Migranten

Masterarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1.0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Medien-und Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Masterarbeit untersucht mit historischer Tiefe Aufkommen, Entwicklung und Status Quo deutsch-türkischer Filmproduktion als genuinen Ausdruck spezifischer Transkulturationsprozesse. Diese Artefakte aus cinematischen ¿Contact Zones¿ werden in ihrer Medialität, Ästhetik und ihren Identifikationsangeboten betrachtet und sowohl in ihrem jeweiligen Kontext eingeordnet, wie auch als eigenständige (Auteur-)Ausdrücke gelesen. Das zuerst vorgenommene Framing eröffnet ein breit gespanntes Panorama, das sich mit gründlich mit unterschiedlichen Identitätskonzepten (Rückgriffe Assmann, Stuart Hall, Lacan), Begriffsarbeit und der Aufbereitung eines geschichtlichen und argumentativen Settings befasst. Es folgt der Übergang zum abschließenden und klar gewichteten Analyseteil, in dem die zuvor erarbeiteten Beobachtungen und deren historische Aufarbeitung in Form von exzellenten Stellenlektüren gut ausgewählter Filmsequenzen sorgfältig ausgearbeitet werden, wiederum unter Rückgriff auf verschiedene Konzepte, wie z. B. aus der psychoanalytischen Theorie Lacans. Hilfreich für eine medien- und kulturwissenschaftlich fundierte Arbeit ist auch die Behandlung auditiver Aspekte (insbesondere Sounddesign/Filmmusik) und die Einbeziehung aussagekräftiger Abbildungen, um neben der Nacherzählung der epischen Aspekte des Films auch die audiovisuelle Natur des gewählten Gegenstandes zu bearbeiten. Die Bedeutung dieser wissenschaftlichen Arbeit umfasst verschiedene relevante Punkte in Bezug auf Erinnerungskultur, kollektives und kulturelles Gedächtnis, Identitätsentwicklung und die Beeinflussung identitätsrelevanter Elemente durch konsumierte Videofilme von 1961 bis heute. Dabei geht es nicht nur um die Frage, inwieweit der massenhafte Konsum von zumeist stark traditionell, religiös und konservativ geprägten Filmen nicht nur die ehemaligen Gastarbeiter, sondern auch deren Nachfolgegenerationen beeinflusst hat.