Das große Yankou-Ritual für die Hungrigen Geister

Die vorliegende Arbeit untersucht ein chinesisch-buddhistisches Ritual, nämlich „das Yuqie Yankou shishi yi (Yoga-Speisungsritus für die [Hungrigen Geister] Yankou)“. Das Ritual, das auch kurz Fang Yankou (Befreiung von Yankou) genannt wird, zählt heute zu den wichtigsten Ritualen des chinesischen Buddhismus. Mönche oder Nonnen richten es für „Hungrige Geister“, aber zugleich für zeitnah Verstorbene aus. Es wird von den Anhängern der Buddha-Lehre als besonders bedeutungsvoll empfunden, weswegen es trotz seiner zeitlichen Länge viele Menschen zur Teilnahme anzieht. Das Yankou-Ritual ist eine Übungsform der Praktizierenden des Esoterischen Buddhismus, die sich bis zur Tangzeit (618-907) zurückführen lässt. Seine uns heute vorliegende Form ist jedoch das Ergebnis von Überarbeitungen und Ergänzungen, an denen verschiedene Mönche mitwirkten. Der Sinn und Zweck des Yankou-Rituals ist die Speisung der Hungrigen Geister, Höllenwesen, aber zugleich der Verstorbenen und deren Befreiung aus ihrem leidvollen Daseinszustand. Indem ihnen die Buddha-Lehre nahegebracht wird, soll ihnen zu einer günstigen Wiedergeburt verholfen werden.