Das intersubjektive Subjekt der Psychoanalyse bei Klein und Winnicott

In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf Kleins und Winnicotts Beiträgen zu einer psychoanalytischen Konzeption des dialektisch geschaffenen und dezentrierten Subjekts. Kleins Idee der »Positionen« stellt eine Konzeption dar, nach der sich das Subjekt in der kreativen und negierenden dialektischen Wechselwirkung zwischen grundsätzlich verschiedenen Modi, Erfahrungen mit Bedeutung zu verknüpfen, bildet. Das kleinianische Subjekt steht nicht im Zentrum des psychischen Raums und der psychoanalytischen Zeit. Mit Hilfe des Konzepts der projektiven Identifizierung läßt sich eine Theorie entwickeln, wie das Subjekt im Kontext einer psychologisch-interpersonellen Dialektik entsteht. Für Winnicott ist das Subjekt nicht identisch mit der individuellen Psyche: »ohne die mütterliche Fürsorge gäbe es keinen Säugling« (Winnicott 1960a, 50, Fn.). Zu Winnicotts Auffassung der Entstehung des Subjekts im psychologischen Raum zwischen Mutter und Säugling gehört ein Konzept einer fortdauernden Herausbildung des Subjekts in der Gleichzeitigkeit von Formen einer dialektischen Spannung zwischen Eins- und Getrenntsein, zwischen Innerem und Äußerem, Ich und Mich/Mir, Ich und Du.

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