Das politische Liedgut der DDR, der Jungen Pioniere und der Freien Deutschen Jugend. Von der Wiedervereinigung bis in die heutige Zeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Das mediale Erbe der DDR, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beantwortet folgende Forschungsfragen: Was blieb von dem politisch-musikalischen Erbe des sozialistischen Deutschlands übrig? Inwiefern ist es vergessen oder doch erinnerungswürdig? Die Erinnerung an die DDR ist in aller Munde. Aufgrund des Jubiläums 30 Jahre Mauerfall, gab die SUPERillu ein Erinnerungsheft heraus, welches die Geschichte der DDR und vor allem deren positiven Seiten beleuchtet. Es gibt also neben jenen, die den Mauerfall feiern, auch jene, die am 7. Oktober nostalgisch in die DDR-Zeit zurückblicken. Die Erinnerungskultur boomt in diesen Tagen und mit Freude, aber auch mit Wehmut sehen die ehemaligen Bürger des verschwundenen Deutschlands in diese Zeit zurück. Die Lebenserinnerungen an die Musik der DDR gehören ebenfalls zu dieser 'Ostalgie'. Bei Befragungen oder Feiern mit dem Motto 'DDR', spielen die typischen Rock- und Poplieder aus den 70er und 80er Jahren eine vorrangige Rolle. Es werden die Puhdys, City oder Karat gespielt. Das politische Liedgut wird dagegen kaum beachtet. Folgende Thesen sollen diskutiert werden: 1. Das politische Erbe der Arbeiter-, Kampf-, Jung Pionierlieder (JP) und der Lieder der Freien Deutschen Jugend (FDJ) ist fast vergessen. Sie spielen kaum eine Rolle in dem heutigen Alltag der ehemaligen DDR-Bürger und werden rudimentär genannt bei der Erinnerungskultur. Bei solchen Angaben ist der politische Inhalt der Lieder nicht federführend für das Erinnern, sondern die Personen entsinnen sich an die Kindheit. Der tiefere Sinn der musikalischen Werke ging verloren und sie bleiben als 'Ostalgie' oder 'Kultobjekt' einzeln bestehen, sodass sich dieses Vergessen auch innerhalb der sozialen Netzwerke widerspiegelt. 2. Trotz der Vielzahl an Liedern der FDJ und der Jungen Pioniere werden ausschließlich wenige stereotypische und repräsentative genannt. Dies spielgelt sich auch bei der Erwähnung solcher Lieder in den sozialen Netzwerken wieder. 3. Die Lieder der Jungen Pioniere und der Freien Deutschen Jugend sind zu politisch durch die DDR geprägt, sodass sich bei der heutigen, linken und öffentlichen Rezeption ausschließlich auf Arbeiter- und Kampflieder. Diese haben eine längere und kämpferische Tradition mit dem Hauptziel des Sozialismus. Mithilfe dieser ist es zudem möglich, trotz einer linken Gesinnung, eine Distanz zur DDR zu schaffen. Dies ist mit den Liedern der JP und der FDJ nicht möglich.

Kevin Markus Oelsner (geboren 1994) studierte 11 Semester Deutsch und Geschichte an der Universität zu Potsdam. Er lehrt zurzeit an einem Gymnasium in Altenburg (Thür.). Während seiner Schulzeit begann er selbst zu schreiben, erst das Studium von verschiedenen Werken der klassischen und modernen Literatur beflügelten ihn, selbst literarisch tätig zu werden. Zurzeit verfasst er verschiedene Kurzgeschichten ('Das Mädchen aus der Fremde') und arbeitet weiter an seinem unveröffentlichten Roman 'Der rote Faust - Untergang eines selbst gewählten Helden' sowie "Auf der Suche nach dem Schönen". Weiterführend schreibt er an Exposees und Aufsätzen wie 'Weihachtsaufruf', 'Einen Freund geprüft im Tod - Die Revolution in Beethovens 9. Sinfonie - 4. Satz' und 'Wagner - Eine Antithese zur Faust?". Es entstanden ebenfalls verschiedene lyrische Werke wie "Denk mahnen", "Stille Musen - Was machen wir am Samstag?" oder "David". Oelsner unterrichtet nicht nur in Altenburg, sondern wohnt ebenfalls dort. Weitere Informationen zum Autor erhalten Sie unter: kevinmarkus_1208@freenet.de.