Das rote Licht von Buchenau

Um Schloss Buchenau ist es schlecht bestellt. Die Herren von Buchenau hatten von jeher generöse Verschwenderhände, und nun würden Gut und Schloss Buchenau, seit Erbauerzeiten im Besitz derselben Familie, bald in fremde Hände übergehen müssen. Und eben in dieser schweren Zeit wird, übereinstimmend vom Mädchen Minna und vom Kutscher bezeugt, auch wieder das geisterhafte rote Licht gesehen, um das es eine ganz besondere Bewandtnis hat: 'Und so sich auf Buchenau ein Geschehnis ankünden will, zeyget sich in dem zweyten Turm, so in der Mitten ist, ein feuerfarbig Licht. Wann das Licht erblicket ward, ist immer einer aus dem Hause des Todes verblichen, oder dem Hause sonsten ein Unheyl geschehen, wie glaubwürdige Zeugen berichtet haben.' In der Tat trifft am nächsten Tag ein Telegramm ein, durch das die Familie erfährt, dass Klotilde von Mergental, die Schwester von Dora von Buchenau, verstorben ist. Für den jungen Hektor von Buchenau allerdings eher ein Anlass zur Freude: Wider Erwarten hat die mit der Familie seit langem im Streit liegende, wenig sympathische Frau ausgerechnet ihn zum Alleinerben ihrer Reichtümer gemacht - Schloss Buchenau ist gerettet! Als die ebenfalls in Finanznöten steckende Witwe Jadwiga Ruppen auf dem nahe gelegenen Gut Birrendorf von den neuen Reichtümern Hektors hört, beschließt sie, alles zu tun, um ihre Tochter, die überaus hübsche Wera, mit Hektor zu verheiraten. Gemeinsam mit ihrem Geliebten und Komplizen Alfred Missalek heckt sie in diesem Sinne einen 'abscheulichen Streich' aus, bei dem auch das geheimnisvolle rote Licht seine Rolle zu spielen hat. Aber sie hat nicht mit der jungen Marianne Roßner gerechnet ... Ein spannender, mysteriöser, leidenschaftlicher Roman von der Meisterin, der die Herzen bewegt und die Gemüter mitreißt!-

Anny Freifrau von Panhuys (1879 - nach 1941) ist eine deutsche Unterhaltungsschriftstellerin in der Tradition von Nataly von Eschstruth, Hedwig Courths-Maler und Helene Butenschön ('Fr. Lehne'), die etwa 100 Romane geschrieben hat und auch als Schauspielerin tätig war. Geboren wurde sie am 27. März 1879 als Tochter des Dachdeckermeisters, Dachpappenfabrikanten und Gelegenheitsdichters Ignaz Umouaft in Eberswalde. Durch ihre Adelsheirat wurde sie Freifrau. Panhuys begann um 1915, meist mehrere Romane pro Jahr zu veröffentlichen und war bis zu Beginn der vierziger Jahre literarisch aktiv. 1931 kehrte sie wieder nach Eberswalde zurück, wo sie in der Grabowstraße 28 wohnte. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Ihre Bücher wurden auch nach ihrem Tod noch immer wieder neu aufgelegt - vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren - und teils auch ins Niederländische übersetzt. Während die Romane der älteren Nataly von Eschstruth vornehmlich im gehobenen Adelsmilieu spielen, ist Anny von Panhuys' Hauptthema der Niedergang und Bedeutungsverlust des (in ihren Büchern meist verarmten) Adels und sein Streben nach Anschluss an die neue bürgerliche Welt.

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