Das soziolinguistische Profil Louisianas. Das Cajun als Identifikations- und Wunschsprache?

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Französische Philologie - Landeskunde und Kultur, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit wird es sein, herauszufinden, inwiefern die französische Sprache in Louisiana noch vertreten ist, in welchen Domänen oder Situationen es immer noch gesprochen wird und vor allem welchen Stellenwert die Sprache bis heute besitzt. Um dies zu konstatieren, bedarf es zunächst im zweiten Kapitel einer Analyse der Sprachenlandschaft Louisianas, gefolgt von der Erarbeitung der Präsenz des Französischen, einschließlich der Status des Französischen, die Konkurrenz mit dem Englischen sowie die Verwendungsbereiche der französischen Sprache. Letztlich soll die Einstellung gegenüber den Sprachen anhand verschiedener Medienbeispiele im vierten Kapitel näher beleuchtet und herangeführt werden. Louisiana erlebte historisch gesehen vielerlei diverse Einflüsse, beispielsweise die Eingliederung ins spanische Kolonialreich im 16. Jahrhundert, die Zeit als französische Kolonie und die Besiedlung der 'Acadiens' (frankophone Siedler) bis hin zu zahlreichen Sklavenaufstände. Zwischen 1800 und 1803 war Louisiana nochmals Französisch, wurde dann aber von Napoléon offiziell an die Vereinigten Staaten Amerikas verkauft. 1812 wurde die einstige Kolonie dann schließlich zu dem, was uns heute bekannt ist: unter dem Namen Louisiana zu einem der fünfzig Bundesstaaten der Vereinigten Staaten, grenzend an Arkansas, Mississippi, Texas und den Golf von Mexiko, bewohnt von etwa viereinhalb Millionen Einwohner. Die Hauptstadt des Bundesstaats ist Baton Rouge, die weltweit bekannteste Stadt New Orleans. De jure hat Louisiana keine Amtssprache, de facto teilen sich sowohl das Englische als auch das Französische den Titel der Amtssprache und das, obwohl der Bundesstaat bis 1968 formal ein einsprachig englisches Gebiet war.