Das unternehmerische Selbst. Ein neuer Arbeitsmarkttypus in Ulrich Bröcklings Text "Jeder könnte, aber nicht alle können. Konturen des unternehmerischen Selbst" (2002)

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Berufspädagogik), Veranstaltung: Seminar Lernmotivation verstehen und fördern, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Text schreibt Bröckling nicht über das persönliche Selbst, sondern über das unternehmerische Selbst, über einen neuen Arbeitsmarkttypus. Diese Theorie geht über die Arbeitswelt hinaus und schließt auch den Bildungsprozess mit ein. Bröklings Text ist eine kritische Zeitgeistanlayse, wie in den folgenden Textabschnitt ersichtlich wird: ¿Er findet sich in veränderten Formen der Betriebsorganisation (Stichwort: Intrapreneurship) ebenso wie in ¿neuen Steuerungsmodellen¿ der öffentlichen Verwaltung (Stichwort: Bürger als Kunde), in zeitgenössischen politischen Leitbildern (Stichwort: aktivierender Staat) wie in den Curricula von Schulen und Universitäten (Stichwort: Knowledge-Unternehmer), in Fördermaßnahmen für Arbeitslose (Stichwort: lebenslanges Lernen), ¿humanistischen¿ Psychotechniken (Stichwort: personal growth) oder den allgegenwärtigen Evaluationen (Stichwort: Qualitätsverbesserung)¿ (Bröckling 2002, S. 1). All diese Stichwörter, die er aufzählt, versteht er als Phänomene unseres Zeitalters, die kritisch zu hinterfragen sind. In seiner Arbeit geht er auf die Auswirkungen dieser Strömungen näher ein. Das eigentliche Ansinnen seines Textes ist, dem Leser vor Augen zu führen, dass wir in einer Ideologie leben. Aus diesem Grund müsse die Überlegung stattfinden, wie eine Ideologie definiert werden kann, was diese kennzeichnet, welche Funktion sie hat und welche Gefahren sie mit sich bringt.