Das virulente Gewaltpotential in Spielfilmen: Methodisch entdecken, analysieren und vergleichen

Das Ziel der Studie liegt darin, eine Methode zu entwickeln, die das Gewaltpotential von Spielfilmen fassbar macht und erstmals einen Vergleich verschiedener Spielfilme in Hinblick auf das in ihnen enthaltene Gewaltpotential ermöglicht. Nach einer kritischen Analyse der derzeitigen Haupttheorien zum Thema Medien und Gewalt, erfolgt die Untersuchung einzelner dramaturgischer Elemente in Hinblick auf eine Indikatorfunktion. Dies führt zur Perspektiventheorie, welche (in Kürze) besagt, dass nur die fiktionalen Gewalthandlungen, welche von der Hauptfigur getätigt werden, für die Konstitution des Gewaltpotentials eines Spielfilmes relevant sind. Nach der Entwicklung einer auf der Perspektiventheorie fußenden mehrstufigen Methode wird diese auf die Spielfilme "Marathon Man", "Falling Down" und "Natural Born Killers" zur Anwendung gebracht. Zum ersten Mal können so die Gewaltpotentiale unterschiedlicher Spielfilme methodisch miteinander verglichen werden. Perspektiventheorie und - methode von Norbert Viertel sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Sie richten den Fokus wieder auf die Hersteller des Mediums Spielfilm und stellen die Frage nach der Verantwortung der an der Filmproduktion Beteiligten neu.