De-facto-Staat. State- und Nationbuilding am Fallbeispiel Berg-Karabach

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit mehr als drei Jahrzehnten kämpfen Berg-Karabach und Aserbaidschan erbittert um die Berg-Karabach-Region. Das innenpolitische Problem begann bereits in der Sowjetunion und im Zuge des Zerfalls des Einparteienstaats entwickelte sich dieser Konflikt massiv zu einer ethnisch-territorialen Auseinandersetzung. Berg-Karabach, welches hierbei als ein nicht anerkannter Staat oder auch de-facto-Staat angesehen werden kann, verfolgt das grundlegende Ziel, sich von Aserbaidschan zu lösen, wobei Aserbaidschan die Region als eigenes Staatsterritorium betrachtet. Generell verkörpern de-facto-Staaten staatsähnliche Gebilde mit beschränkter Völkerrechtsfähigkeit. Die Sezessions- beziehungsweise Separationsbewegungen, die sich daraus ergeben, stellen die internationale Stabilität und Ordnung, und damit die Staatengemeinschaft, vor ein Handlungsdilemma. Damit sind die Chancen auf eine Unabhängigkeit für die de-facto-Staaten und somit auch für Berg-Karabach schwindend gering. Häufig werden diese von der Staatengemeinschaft als Herrschaftsverbände und Räume begrenzter Staatlichkeit angesehen, die eine Destabilisierungspolitik betreiben und damit die internationale Stabilitätsordnung gefährden. Ziel ist es darzulegen und herauszuarbeiten, ob der de-facto-Staat Berg-Karabach State- und Nationbuilding Strukturen vorweisen kann oder nicht. Zudem wird die Frage beantwortet, ob Berg-Karabach mit diesen Strukturen im internationalen Weltgeschehen fortbestehen könnte.