Demographie und Wohlstand

Gerhard Wehr Mit den Beiträgen dieses Buches versuchen die Veranstalter des Berliner Kongres­ ses auf den Zusammenhang von Bevölkerungswachstum und Wohlstand hinzu­ weisen. Die demographischen Wirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft wurden in der Vergangenheit von Ökonomie und Politik nicht beachtet. Warum auch, wo Kinder kein Stimmrecht haben und nach Konrad Adenauer Kinder selbstverständ­ lich immer ausreichend da sind. Dort wo kein Stimmrecht vorhanden ist, gedeihen in einer Demokratie auch keine Rechte. Mit der außerhäuslichen Berufstätigkeit der Mütter wurden den Kindem Zeit und Zuwendung entzogen, worauf sie ein Naturrecht haben. Mit Ganztagsbetreuung ist dieser Mangel nicht gutzumachen. Die vordergründigen Wünsche der Wirtschaft erhöhen vielleicht einen Augen­ blickserfolg, sind aber längerfristig kontraindiziert. Die Wirtschaft bräuchte Men­ schen mit Charaktereigenschaften, die nur in der engen und vertrauten Beziehung eines geordneten Elternhauses wachsen können, wo auch für Kinder viel Zeit ein­ geplant worden ist. Die Geschichte lehrt uns, daß junge dynamische Staaten erfolgreich sind und auch Wirtschaftswachstum produzieren. Es sind nicht allein die Bedürfnisse jun­ ger Menschen im Gegensatz zu älteren, sondern auch Phantasie und Erfindungs­ reichtum wachsen vermehrt in einem kinderreichen Gemeinwesen.