Demographischer Impact in städtischen Wohnquartieren

Auch schon weit vor 1975 war klar, dass unsere Gesellschaft unweigerlich auf einen demographischen Umbruch zusteuern musste, zumal nur wenige Phä- mene so zuverlässig prognostizierbar sind wie die natürliche Bevölkerungse- wicklung. Und dennoch: Die Entwicklung wurde lange Zeit (politisch) v- drängt, obwohl Experten immer wieder warnten. Eine verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland trug dazu bei, das Offensichtliche zu vernebeln. Die Bevöl- rung wuchs, wozu sollte man sich mit Schrumpfung befassen? Selten hat ein Thema eine so verspätete, dann aber umso stärkere Konjunktur entwickelt wie der ¿demographische Wandel¿. Seit Ende der 1990er Jahre wurden in der öffe- lichen Debatte nach Kräften alle möglichen Positionen zwischen apokalyp- schen Zukunftsvorhersagen bis zu abwiegelnden Verharmlosungen vertreten und ausgelotet (vgl. Bosbach & Bingler 2009). Inzwischen hat sich eine gewisse Professionalisierung eingestellt, und insbesondere in der Wissenschaft gehen die Diskurse über den ¿Megatrend Nr. 1¿ (Z_punkt 2007) mehr in die Tiefe. Auß- dem haben Schrumpfung und Alterung als Thema nun auch den Mainstream der Planung und Stadtforschung und damit ¿den Raum¿ erreicht, weil insbesondere in Ostdeutschland die realen Verhältnisse ein Handeln erforderlich machten. Demographischer Wandel und ¿Quartier¿: Zunehmende Unsicherheiten, - nehmender Regulierungsbedarf Damit sind wir mitten im Thema: Während noch einigermaßen klar prognos- ziert werden kann, welche Regionen bis wann wachsen werden, ist dies auf der kommunalen Ebene bereits äußerst unsicher (siehe Kapitel 2. 3. 2, vgl. u. a. - cher & Schlömer 2003), auf der Quartiersebene praktisch unmöglich.

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