Demokratieentwicklung in Kolumbien. Politische Legitimität des Regierungssystems von der Frente Nacional bis zur Verfassung von 1991

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die vergleichende Politikwissenschaft: Demokratieentwicklung im internationalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Kolumbien ist formal zwar die erste und somit älteste Demokratie Lateinamerikas, doch befindet sie sich seit ihrem Existieren in einer tiefen Krise, die berechtigte Zweifel darüber aufwirft, ob es sich de facto um eine funktionierende und rechtstaatliche Demokratie handelt. Im Betrachtungszeitraum untersucht wird zum einen, ob das Gewaltmonopol alleinig beim Staat liegt und zum anderen inwiefern Bürger politisch partizipieren können sowie oppositionelle Einstellungen und Haltungen offen und frei praktiziert und artikuliert werden können. Untersuchungsgegenstand sind dabei das Prinzip der Staatssouveränität sowie das der Volkssouveränität, die als formale Bewertungskriterien und Legitimationsprinzipien herangezogen und geprüft werden. Unter Berücksichtigung der Kriterien einer formalen Demokratie, nach dem amerikanischen Politikwissenschaftler Robert A. Dahl, beruht der Schwerpunkt folgender Fallanalyse auf den Rahmenbedingungen und Politikprozessen des politischen Herrschaftssystems Kolumbiens, die in einem diachronen Vergleich beleuchtet werden. Betrachtet wird der Zeitraum zwischen dem Beginn der großen Regierungskoalition der Frente Nacional, im Jahr 1958 und der veränderten Verfassung vom Jahr 1991. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es darzulegen, dass die genannten Faktoren der Demokratie des Lands die Legitimation entziehen und aufgrund dessen im Untersuchungszeitraum keine Demokratie vorliegt.