Demokratisierung im Kontext von Migration und Klassengesellschaft

Essay aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept der Demokratisierung, bestehend aus kontinuierlichen Wandlungs- und Optimierungsprozessen, ist bisher noch nicht in allen Dimensionen ergründet und muss, unter anderem bedingt durch die steigende Massenmigration, neu durchdacht werden. Die Migration ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und problematisiert konstruktivistisch festgelegte Grenzen, innerhalb derer die Menschen sich zugehörig fühlen. In diesem Zusammenhang kann die Demokratisierung verstanden werden als eine noch unvollständige Demokratie, die versucht, Zugehörigkeit zu ermöglichen. Eine Subkategorie der Zugehörigkeit ist die Staatsbürgerschaft, ein gesellschaftliches sowie sozial bedeutungstragendes Element für das Bewusstsein der Einwanderungsgesellschaft. Der Staatsbürgerschaft wird ein partizipatorischer Charakter beigemessen, um gesellschaftlich und politisch eine formale Zugehörigkeit sowie ein aktives Mitbestimmungsrecht zu erhalten. Eng an den Terminus der Staatsbürgerschaft angelehnt, ist der Begriff des Citizenship, die Erlangung eines vollwertigen Bürgerstatus unabhängig von Kultur, Religion oder Sprache. Bis 2001 jedoch blieb der Diskurs, in Deutschland einen Bürgerstatus als Migrant:in erwerben zu können, erfolglos. Lediglich der Erwerb der Staatsangehörigkeit wurde ermöglicht, womit bereits in den inhärenten Strukturen der Bundesrepublik eine Differenzierung zwischen Bürger und Nicht-Bürger vollzogen wurde. Darüber hinaus führten auch das Konzept die nationale Identität auf die Abstammung zurückzuführen sowie Othering-Diskurse dazu, dass Migrant:innen sich nicht zugehörig fühlen, denn Othering-Diskurse umfassen die aktive Erzeugung von Differenzen, die Migrant:innen gegenüber dem 'Deutschsein' abgrenzen (vgl. Podcast: Demokratisierung - das Politische der Pädagogik).