'Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen ...'

Wenn der Mensch sich Gott nähert, wird die Sprache brüchig. Paulus hat dies benannt: 'Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.' (Römer 8,26) Viel ist heute von einer Krise des Gebetes die Rede. In dem Maße, wie die kulturellen Kontexte und spirituellen Prägungen unserer Gemeinden vielgestaltiger und die Erwartungshorizonte an das öffentliche Gebet diffuser werden, verliert sich die Routine. Die 'Kunst', öffentlich zu beten, fordert eine verstärkte Kreativität und Reflexion. Dem will dieses Buch dienen und allen, die vor der Aufgabe stehen, laut und mit anderen zu beten, unterstützende Anregungen geben. Das Buch versammelt Beiträge aus der Feder von Theologen und Schriftstellern, von Machern und von Betroffenen, von Lehrenden und von Suchenden, die sich unterschiedlichen Aspekten des öffentlichen Gebetes zuwenden. Es handelt sich um einen praxisnahen Versuch, Reflexion und Handlungsvorschläge zu verbinden - zu einer Sprachschule des Gebets.

Christian Lehnert, Jahrgang 1969, studierte Evangelische Theologie und Orientalistik in Leipzig, Berlin und Jerusalem. Er ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Liturgiewissenschaftlichen Institutes in Leipzig, aber auch bekannt als Lyriker, Essayist, Librettist und Dramatiker. 1998 erhielt er den Dresdner Lyrikpreis, 2003 den Kunstpreis Berlin (Literatur) und 2012 den Hölty-Preis für Lyrik der Stadt Hannover für das Gesamtwerk.

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