Depression und Biographie

Wie beeinflussen gesellschaftliche Faktoren die psychische Gesundheit? Und welche Besonderheiten bringt dabei ein Migrationshintergrund mit sich? Die Soziologin Amina Trevisan untersucht hierzu Depressionserfahrungen migrierter Frauen aus Lateinamerika mit Methoden der Biographieforschung. In 17 Interviews erzählen die Migrantinnen ihr dafür ihre Krankheits- und Leidenserfahrungen sowie ihre Verarbeitungsstrategien. Dabei werden persönliche Kompetenzen, aber auch viel soziales Leiden sichtbar, das durch gesellschaftliche Bedingungen mitverursacht ist. Die detaillierten Fallstudien führen zu Forschungsergebnissen, die den Zusammenhang zwischen Depressionserkrankung und gesellschaftlichen, migrations- und schichtspezifischen Faktoren verdeutlichen.



Amina Trevisan (Dr. phil.) ist Soziologin und Ethnologin. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Beraterin im Migrationsbereich sowie freiberuflich als Sozialwissenschaftlerin und Projektinitiantin und -leiterin in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung sowie Migration und Gesundheit tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migration und Gesundheit, Geschlechterungleichheiten, Intersektionalität und soziale Ungleichheit. Ihre Doktorarbeit wurde für den Preis der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel 2019 nominiert.