Depression und körperliche Aktivität

Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, Note: 1,0 (mit Auszeichnung), London Metropolitan University (School of Social Sciences and Professions /Academic Institute for Higher Education), Sprache: Deutsch, Abstract: Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Allein in Deutschland sind jährlich circa 6 Millionen Menschen betroffen. Standardtherapien zeigen oft keine zufriedenstellend Wirkung und Betroffene müssen vielfach längere Wartezeiten auf einen Therapieplatz in Kauf nehmen. Vor diesem Hintergrund gewinnen nichtmedikamentöse somatische Behandlungsstrategien an Bedeutung, wozu auch verschiedene Formen körperlicher Aktivität gehören. Das langsame ausdauernde Laufen stellt in diesem Kontext eine aerobe Form von Bewegung dar, die als "Lauftherapie" eine komplementäre Behandlungsoption eröffnet, welche im Vergleich mit Pharmaka- und Psychotherapie ähnliche Effekte zeigt. In einem Literaturreview werden unter Berücksichtigung von Metaanalysen, Übersichtsarbeiten und Einzelstudien Erkenntnisse zur Wirkung körperlichen Trainings und des therapeutischen Laufens als adjuvante Therapie beschrieben und zusammengefasst. Ein Ergebnis: "Aerobe Bewegung kann als weitgehend nebenwirkungsarmes effektives Antidepressivum bezeichnet werden". Aerobe Bewegung wie Laufen ist relativ einfach zu realisieren und von vielen Menschen ohne großes Risiko auch als "Selbsttherapie" durchführbar. Für die Implementierung der Lauftherapie werden ergänzend notwendige Bedingungen aufgezeigt und Handlungsempfehlungen für Interventionen im klinischen und ambulanten Setting gegeben.