Der Aufstieg des Augustus im Spiegel der Res Gestae Divi Augusti

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Res Gestae Divi Augusti, auch Monumentum Ancyranum genannt, sind an den Wänden des Tempels des Augustus und der Roma in Ancyra, dem heutigen Ankara, nahezu vollständig erhalten und gelten laut Mommsen als 'Königin der Inschriften'. Als Rechenschaftsbericht verfasst, ist es eine Selbstdarstellung des Augustus, mit der er nicht die bloßen Fakten seiner Herrschaftszeit niederschreiben, sondern sich der Nachwelt vielmehr in einem positiven Licht präsentieren wollte. Die Wiederherstellung der res publica und die Bewahrung der Traditionen der mos maiorum sollten als seine primären Ziele erkennbar sein. Die Res Gestae zeichnen sich durch ein stark reihenden, sachlichen Stil aus, der sie wie eine Aneinanderreihung von Tatsachen aussehen lassen soll. Unvorteilhaftes wird jedoch verschwiegen und Fakten bewusst verdreht. Die Historiker, die sich mit Augustus beschäftigt haben, sind sich einig, dass die Angaben, die seinen Aufstieg betreffen als 'falsch, zumindest als völlig entstellt angesehen werden [müssen]' 1 . 'Den Nachschauenden erschreckt beinahe die Unverfrorenheit, mit der Augustus das damalige Geschehen nachzeichnete'. 2 Ronald T. Ridley hat in seinem Buch 'The Emperor's Retrospect' eigens ein Kapitel mit dem Titel 'Lügen' verfasst, in dem die Wahrheitsverdrehungen in den Res Gestae detailliert behandelt werden. Ich werde nun im Folgenden genauer auf die Kapitel 1 und 2 des Tatenberichts eingehen, die Augustus' Aufstieg beschreiben. Da Augustus nicht einfach plump gelogen hat, sondern Geschehnisse vielmehr positiver dargestellt hat, als sie sich tatsächlich zugetragen haben, werde ich in dem ersten meiner beiden Hauptkapitel genauer auf diese Schönfärbereien eingehen. Anschließend werden jene Dinge behandelt, die nicht in die Res Gestae mit aufgenommen wurden, da sie für Augustus Ansehen nicht gerade förderlich gewesen wären. [...]

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