Der Ausflug der toten Mädchen

Die berühmteste Erzählung von Anna Seghers und andere Geschichten.

Auf einer Wanderung durch Mexiko erinnert sich Anna Seghers in der Titelerzählung fast wie im Traum an einen Schulausflug im Jahr 1912 und an ihre Klassenkameradinnen Leni, Marianne, Lore und Nora in einst glücklichen Tagen. Rückblickend schildert sie deren Schicksale über die Zeit des Ersten Weltkrieges bis zum Nationalsozialismus. Tragische Geschichten über Liebe, Freundschaft, Verrat, Grausamkeit, Heuchelei und Tod.

'Als versierte Erzählerin überblendet Anna Seghers beinahe unmerklich, oft mitten in einem einzigen Satz, Vergangenheit und Gegenwart, Heimat und Exil. Sie taucht noch einmal ein in den Zauber der Jugendjahre, verdichtet die beiden Weltkriege zu einem einzigen katastrophalen Ereignis und gibt ihrem Entsetzen über die Gegenwart des Dritten Reiches Ausdruck.' Holger Schlodder, NDR Kultur



Anna Seghers wurde 1900 als Netty Reiling in Mainz geboren. Nach der Heirat mit dem Ungarn László Radványi lebte sie ab 1925 in Berlin. 1928 erschien ihre erste Veröffentlichung, die Erzählung »Aufstand der Fischer von St. Barbara«, für die sie den Kleist-Preis erhielt. Als Jüdin und Kommunistin doppelt gefährdet, floh sie 1933 über die Schweiz nach Paris und 1941 mit ihrer Familie von Marseille nach Mexiko. 1947 kehrte sie nach Berlin zurück, im gleichen Jahr wurde ihr der Georg-Büchner-Preis verliehen. Von 1952 bis 1978 war sie Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. Sie starb 1983 in Berlin.

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