Der Ausweg ins Unwirkliche: Fiktion und Weltmodell bei Paul Scheerbart und Alfred Kubin

Paul Scheerbart und Alfred Kubin, nach 1900 die maßgeblichen Vertreter einer ¿neuen Phantastik¿ im deutschsprachigen Raum, er-richten in ihren Werken eine Kunstwelt, die den menschlichen Sinnbedürfnissen ein fiktives Zuhause geben soll. Von verwandten philosophischen Vorlieben geleitet, schlagen der ¿Optimist¿ und der ¿Pessimist¿ komplementäre Wege ein: Scheerbarts Lesabéndio baut eine Brücke zu den Sternen, Kubins Andere Seite führt den Leser in ein schattenhaftes Traumreich von Zerstörung und Tod. Diese Stu-die interpretiert beide Romane im Rahmen ihrer theoretischen Kon-texte und geht so dem Wechselverhältnis von weltanschaulichem Modell und fiktivem Entwurf nach. Stets mitgedacht wird die Leit-frage nach Leistung und Grenzen einer phantastisch-spekulativen Literatur, nach Ort und Stellenwert der imaginären Schöpfung zwi-schen Diesseits und Jenseits. Der ¿Ausweg ins Unwirkliche¿, so lautet das Fazit des Buches, ist weniger als Flucht zu verstehen, denn als Aufbruch und Suche nach einem ¿Wirkliches¿ und ¿Un-wirkliches¿ umgreifenden Überwirklichen.

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