Der Bologna-Prozess. Ein aktivierendes Bildungsregime im Zeichen der europäischen Integration

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Umstellung auf ¿unternehmerische Universitäten¿ beschreibt eine Veränderung des Hochschulwesens hin zu einem System permanenter Anpassung an ökonomische Erfordernisse, die mit der wirtschaftlichen Annäherung zum zentralen Thema gesamteuropäischer Politik erhoben worden sind. Auf eine nie zuvor dagewesene Weise ist Hochschulbildung damit in den gesellschaftlichen Produktionsprozess eingebunden. Alle vorangegangenen Auseinandersetzungen um den Stellenwert von Wissenschaft und Universität werden von den Reformen des ¿Bologna-Prozesses¿ überschattet. Dabei stellt sich die Frage, wie innerhalb weniger Jahre ein politisches Aktionsprogramm eine derartige Wirkung entfalten konnte. Im Folgenden wird die These vertreten, dass die ¿unternehmerische¿ Universität dem politisch-normativen Leitbild der ¿Aktivierung¿ folgt, das seit den 90er Jahren die Richtung der Sozial- und Bildungspolitik in Europa vorgibt. Indem es die Frage nach der Verwertbarkeit und Legitimität von Wissenschaft von der politischen auf eine subjektive Ebene transportiert, hat es maßgeblich dazu beigetragen, den ¿europäischen Hochschulraum¿ als ein Regime aktivierender Selbstverwaltung neu zu erschaffen.