Der Deutsche Orden in Marburg

Der 1190 im Heiligen Land gegründete Deutsche Orden schuf mit dem Deutschordensstaat in Preußen und Livland ein bedeutendes Staatswesen des Mittelalters. Zeitweilig verfügte er auch über Niederlassungen im Heiligen Land, in Siebenbürgen und nahezu im gesamten Mittelmeerraum. Umfangreichen Streubesitz besaß er darüber hinaus im Heiligen Römischen Reich, insbesondere in Thüringen und Franken. Eine wichtige Deutschordensniederlassung entstand 1234 in Marburg, die zeitweilig sogar von besonderer zentraler Bedeutung war. Sie existierte bis 1809, also 575 Jahre, in denen der Deutsche Orden ein wichtiger Teil der Marburger Stadtgeschichte wurde. Das hier vorgelegte Buch ist eine Historie des Deutschen Ordens dieser Jahre in Marburg und ein Vademecum zu den eindrucksvollen Spuren, die der Deutsche Orden hier hinterlassen hat. Es zeigt auf, dass Marburg bis zum heutigen Tag eine Stadt des Deutschen Ordens ist, der ohne jeden Zweifel zur Erinnerungskultur Marburgs gehört.

Fritz Laupichler, geboren 1945 in Wien, Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte in Marburg. Langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg an der Universität Marburg. Publikationen über das Bildarchiv Foto Marburg, zur kunsthistorischen Dokumentation, zu ikonographischen und kulturhistorischen Themen, zur Burgenforschung sowie zur Stadtgeschichte Marburgs.