Der Einfluss milieuspezifischer Bildungsprozesse auf die Integration von Migranten

Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Universität Hamburg (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die durch PISA hervorgerufene Diskussion über die Bildungsungleichheit von Jugendlichen unterschiedlicher regionaler und sozialer Herkunft. Da Bildung im Allgemeinen die zentrale Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben darstellt, ist mit dieser Ungleichheit zugleich ein differenziertes Potenzial sozialer Integration verknüpft. Anhand von Daten des DJI-Kinderpanels wird in dieser Arbeit untersucht, inwiefern milieuspezifische Bildungsstrategien Basis für die ungleiche Bildungsverteilung sind. Darüber hinaus soll erörtert werden, ob der Migrationshintergrund dabei als eigenständige Ungleichheitskategorie begriffen werden kann. Dem Bildungsbereich wird sich sowohl von einem institutionellen als auch einem außerinstitutionellen Standpunkt genähert und damit die Kulturationsdimension abgebildet, die Basis der Sozialintegration ist. Ferner wird die Dimension der Interaktionen thematisiert und die Entwicklung der Platzierung theoretisch nachgezeichnet. Es zeigt sich dabei, dass schulische und außerschulische Bildung in erster Linie von familiärem kulturellem Kapital abhängig ist und weniger von milieuspezifischen Mentalitäten geprägt wird. Darüber hinaus ist insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund bildungsrelevantes Freizeitverhalten prägend für schulische Leistungen. Aus diesem Grund stellt sich Bildungsungleichheit maßgeblich über die vertikale Positionierung der Akteure ein und ist damit eine Frage schichtspezifischen Verhaltens, dessen Auswirkung sich bereits während der Grundschule in unterschiedlichen Leistungsniveaus manifestiert.