Der Einfluss von Europawahlen auf europäische Aktienmärkte

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,6, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (BWL), Veranstaltung: Finanzierung und Banken, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Politische Börsen haben kurze Beine¿ ¿ so lautet ein altes Börsensprichwort. Es besagt, dass politische Ereignisse allenfalls kurzfristige Auswirkungen auf die Börsenkurse haben, während langfristig nur ökonomische Fakten zählen würden. In dieser Bachelorarbeit soll nun empirisch analysiert werden, ob diese Börsenweisheit zutrifft. Analysiert werden hierzu die Wahlen zum Europäischen Parlament (Europawahlen). Die Forschungsfrage dieser Bachelorarbeit lautet: Haben Europawahlen einen Einfluss auf europäische Aktienmärkte? Bei den seit 1979 alle fünf Jahre stattfindenden Europawahlen werden die Abgeordneten des europäischen Parlaments von allen wahlberechtigten Bürgern der EU-Mitgliedstaaten gewählt. Die Europawahl stellt auf europäischer Ebene die einzige Möglichkeit direkter politischer Partizipation der EU-Bürger dar. Um den Einfluss einer Wahl auf Aktienkurse zu untersuchen, ist die Ereignisstudie (engl. event study) in der Literatur eines der am häufigsten verwendeten Mittel. Mithilfe einer Ereignisstudie werden die Auswirkungen der Europawahlen seit 1994 auf die Leitindizes der EU-Staaten Deutschland (DAX), Frankreich (CAC40) und Spanien (IBEX35) analysiert. Die Analyse von Wahlen und deren Auswirkungen auf Märkte ist in der Literatur nicht neu. In der Forschung sind insbesondere US-Präsidentschaftswahlen, Wahlen in Entwicklungsländern und nationale Parlamentswahlen beliebt. Europawahlen sind hierbei offensichtlich von geringerem Interesse. Gründe dafür können sein, dass 2019 erst die neunte Wahl stattfand und bei anderen Wahlen sowohl mehr Wahlen an sich als auch ein längerer Zeitraum untersucht werden können. Außerdem ist die Meinung der Bevölkerung hinsichtlich des EU-Parlaments stark gespalten, wie eine Umfrage des EU-Parlaments zeigt. Darüber hinaus existiert die These, dass Europawahlen als ¿Wahlen 2. Klasse¿ aufgefasst werden und die Arbeit der Nationalregierung in der Europawahl bewertet werde. Die Wahlbeteiligung bei Europawahlen war zudem seit 1979 rückläufig, erst 2019 konnte ein Anstieg der Wahlbeteiligung verzeichnet werden.

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