Der Einfluss von Kontextualisierungen bei Persönlichkeitsfragebögen auf die Validität

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Personen verhalten sich in verschiedenen Situationen unterschiedlich und zeigen kein transsituational konstantes Bild ihrer Persönlichkeit. Aus diesem Grund kann die Validität von Persönlichkeitsmessungen verbessert werden, wenn für die Items ein spezifischer Kontext vorgegeben wird. Lievens, Corte und Schollaert (2008) zeigen in ihrer Studie, dass eine zum Kriterium passende Kontextualisierung zu einer Verringerung der interindividuellen Varianz führt und damit die Validität steigert. Außerdem nimmt durch die Verwendung eines Bezugsrahmens die intraindividuelle Konsistenz zu, was ebenfalls zu einer verbesserten Validität führt. In der Metaanalyse von Schaffer und Postlethwaite (2012) wird der Effekt der verbesserten Validität durch die Verwendung eines spezifischen Kontextes erneut deutlich. Mögliche Moderatoren wie der ursprüngliche Zweck der Persönlichkeitsmessung, eine höhere Reliabilität kontextualisierter Fragebögen oder ein publication bias erwiesen sich in dieser Untersuchung als nicht signifikant. Die Befunde dieser Studien zeigen, wie wichtig die Verwendung eines spezifischen Kontextes bei Persönlichkeitsmessungen ist und regen für weitere Forschung an. In verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel der Personalauswahl kann es eine wichtige Bedeutung haben, die künftige Leistung einer Person vorherzusagen. Hierfür sind Einschätzungen der Persönlichkeit ein gutes Mittel. Doch was stellt sicher, dass solche Messungen auch eine ausreichende Validität besitzen, um die zu erwartende spätere Leistung zuverlässig einzuschätzen und durch welche Maßnahmen lässt sich die Validität steigern? Wie diese Hausarbeit zeigt, scheint es nützlich Personen bei der Selbsteinschätzung ihrer Persönlichkeit einen spezifischen Kontext, auf den sich die Fragebogenitems beziehen, vorzugeben. Ein solcher Kontext verhindert, dass Personen die Items der Fragebögen unterschiedlich interpretieren und womöglich auf einen Kontext beziehen, der keinen Bezug zum eigentlichen Kriterium 'Leistung' besitzt.