Der Einfluss von Lebensmittelausgaben auf das Selbstwertgefühl der Nutzer

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,7, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Inanspruchnahme der Tafeln einen Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Nutzer hat. Anhand der Studie von Holger Schoneville und weiterführender Literatur wird auf die Fragestellung eingegangen. Zuerst wird sich die Arbeit mit der Aufgabe und Entwicklung der Tafel befassen. Im Anschluss werden die Begriffe Armut, soziale Ausgrenzung, Beschämung und Missachtung vorgestellt und im weiteren Verlauf der Ausarbeitung werden diese Begrifflichkeiten in Bezug auf die Lebensmittelausgabe gesetzt. Anschließend wird sich, anhand drei ausgewählter Zitate der befragten Person aus der Studie, auf die ausgewählten Schwerpunkt bezogen. Zum Schluss wird das Fazit präsentiert und ein Seminarbezug hergestellt. In der heutigen Zeit wächst die Armut und man sieht immer mehr Menschen, die auf eine Lebensmittelausgabe angewiesen sind. Die Tafel wird als vermeintlich sozialisierter Ort dargestellt, aber ist er das wirklich? Armut und soziale Ausgrenzung werden dabei innerhalb der Gesellschaft als Verhältnisse verstanden, die gleichzeitig von Integration und Ausgrenzung gekennzeichnet sind. Hierbei stellen Scham und Missachtung emotionale Ausdrucksformen von Armut und Ausgrenzung dar, welche die positiven Selbstbeziehungen der Nutzer*innen angreifen. Es wurde in Form eines narrativen Interviews einer Nutzerin der Lebensmittelausgabe geschildert, welchen Stellenwert die Angebote der Lebensmittelausgaben einnehmen und inwieweit sich ihre Persönlichkeit und ihr Selbstwertgefühl mit der Zeit geändert hat. Auf der einen Seite wird der Lebensmittelausgabe zugeschrieben, dass an diesem Ort Unterstützung angeboten wird, während auf der anderen Seite die Beschämung und Missachtung der betroffenen Personen zu den maßgeblichen Bedingungen zählen. Den Weg von der im Fallbeispiel beschrieben Person ist äußerst bemerkenswert, da sie sich vor der Nutzung der Lebensmittelausgabe als eine Person mit einer starken Persönlichkeit erwiesen hat, die ihren Stolz keineswegs ablegen würde, um die Tafel zu nutzen. Im Laufe des Interviews stellte sich jedoch heraus, dass sie ihr Selbstwertgefühl nach und nach herabsetzen musste, da sie aus ökonomischen Gründen auf die Hilfe der Tafel angewiesen war.