Der Einsatz von Experten in der Kriegsberichterstattung am Beispiel des dritten Golfkrieges

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Medien in Kriegen und internationalen Konflikten, Sprache: Deutsch, Abstract: Der dritte Golfkrieg war für das deutsche Fernsehen ein Großereignis, wie es dies zuvor nur selten gegeben hatte. 'Medienspektakel', wie zum Beispiel die Flut an der Elbe, oder die vorangegangenen Bundestagswahlen, wurden im Ausmaß der Berichterstattung bei weitem übertroffen. Fast zwei Drittel aller Beiträge, die in der ersten Kriegswoche gesendet wurden, hatten den Irakkrieg im zum Thema, wobei die zahlreichen Sondersendungen noch nicht mitgerechnet sind. Das Bedürfnis nach Informationen wollte befriedigt werden und die Medien, allen voran das Fernsehen, taten auch alles daran, diesem Bedürfnis nachzukommen. Krieg bringt Einschaltquoten, also musste man sowohl schnell, als auch möglichst kompetent sein, bzw. kompetent wirken und damit war man von Anfang an in einer Zwangslage. Zum zweiten benötigt das Medium Fernsehen nicht nur sichere Informationen, sondern vor allen Dingen braucht es Bilder, wenn man die immensen Sendezeiten, die man dem Irakkrieg einräumte, füllen wollte, aber auch Bilder waren alles andere als zahlreich. Die Kriegsberichterstattung war also in der Zwangslage, diese 'Lücken' füllen zu müssen, einerseits den Zuschauer mit zuverlässigen Informationen und Bildern zu versorgen, die eine absolute Mangelware darstellten und andererseits das Programm mit Kriegsgeschehnissen zu füllen, ohne sich ständig zu wiederholen und somit langweilig zu werden. Um diese Zwangslage zu lösen gab es im deutschen Fernsehen eine Art 'Rekrutierung' von Experten, wie man das zuvor kaum gekannt hatte. Man könnte von einem Wettlauf um quotensichere Kriegsberichterstattung reden, bei dem manche Sender schon im Vorfeld Fachleute für die gesamte Dauer des bevorstehenden Krieges exklusiv verpflichtet haben, eine Praxis, wie sie in den USA schon lange gängig ist.

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