Der Eisenkopf

Hinrich Bohrmann war einst ein Gutsbesitzer. Er verarmte, als sein Zwillingsbruder Nikolaus wegen einer Fehlspekulation Selbstmord beging. Diese Gelegenheit nutzte der Vater von Siegbert Barden, über einen Wechsel von Hinrich Bohrmann 35.000 Gulden zu fordern. Nun lebt Hinrich Bohrmann mit seiner kränklichen Frau und seiner attraktiven und selbstbewussten Tochter in Armut. Doch Hinrich Bohrmann wird wegen seiner Unerschütterlichkeit und seiner Haarfarbe der 'Eisenkopf' genannt. Er bleibt trotz Armut selbstbewusst, ehrlich und unbeugsam. Er weigert sich, in der Kirche den hoch geschätzten Kirchenstuhl der Familie Bohrmann an die vermögende Familie Barden zu verkaufen; auch die Heirat seiner Tochter mit Siegbert Barden verweigert er. Janbernd Tohaage, ein Bauernbursche, Vater früh verstorben, Mutter gelähmt, sieben jüngere Geschwister, möchte er jedoch als Schwiegersohn annehmen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Eines Tages erhält Hinrich Bohrmann einen Brief mit einem Angebot, das verspricht, einen Betrug an seinem verstorbenen Bruder Nikolaus aufzudecken und damit die Ehre der Familie wiederherzustellen. Dem geht Hinrich Bohrmann nach und am Ende gelingt es Hinrich tatsächlich, den Fall aufzuklären. Der alte Barden wird zur Rechenschaft gezogen, und die Familie Bohrmann erhält einen Teil des gestohlenen Geldes zurück. Mit diesem Geld kann Hinrich endlich seine Tochter Hedchen mit Janbernd verheiraten und ein neues, respektiertes Leben beginnen. Die Novelle schließt mit einer ermutigenden Botschaft über die Macht der Gerechtigkeit und den unbeugsamen Willen, die Ehre der Familie zu verteidigen.

Amalie Ehrengarte Sophie Wilhelmine (Emmy) von Dincklage-Campe (* 13. März 1825 auf Gut Campe, Gemeinde Kluse, Emsland; ? 28. Juni 1891 in Berlin), evangelisch-lutherisch, war eine deutsche Romanschriftstellerin.