Der Erst-Lebendige

In dieser Analyse, die das Denken von Meister Eckhart und Michel Henry berücksichtigt, wird Gott als originäre Lebenswirklichkeit verstanden. Radikal phänomenologisch bedeutet dies die Selbsthervorbringung des ur-anfänglichen Lebens in einer 'Sohnschaft', welche die Empfängnis des absoluten Lebens als dessen Selbstgebung in einer 'gegenseitigen Innerlichkeit' ermöglicht. Damit ist diese christologische Inkarnation 'im Anfang' (Joh 1,1) zugleich die Ermöglichung unserer eigenen Leiblichkeit, sofern diese nur in der Reziprozität des von Gott im Sohn gezeugten Lebens denkbar ist.

Rolf Kühn, Dr. phil. Paris-Sorbonne (geb. 1944); Univ.-Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, Louvain-la-Neuve, Freiburg/Br.;Leiter der "Forschungsstelle für jüngere französische Religionsphilosophie" an der Universität Freiburg sowie Begründer des internationalen "Forschungskreises Lebensphänomenologie" (www.lebensphaenomenologie.de); Ausbilder und Supervisor für Existenzanalyse (Association des Logothérapeutes Francophones - ALF). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Phänomenologie, psychologischen Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie; Übersetzer wichtiger Werke Michel Henrys ins Deutsche; Mitherausgeber der Reihe "Seele, Existenz und Leben" sowie des Jahrbuchs "psycho-logik" im Verlag Karl Alber.

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