Der Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges aus literaturwissenschaftlicher und medizinischer Sicht

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut Geschichte und Ethik der Medizin), Veranstaltung: Medizin, Krieg und Literatur, 1914-1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie stand es mit der Entwicklung des Gases vor dem Krieg? Wieso wurde der deutsche Gasangriff vom 22.04.1915 während der Flandernschlacht als 'Sündenfall' angesehen, als Geburtsstunde der Gaswaffe? Welche Methoden wurden entwickelt, um sich die Eigenschaften des Gases auf den Schlachtfeldern zunutze zu machen? All diesen Fragen werden im ersten Kapitel behandelt. Der Schwerpunkt der folgenden Arbeit liegt aber auf den medizinischen Aspekten des Einsatzes dieser neuen Waffe (Kapitel III.) sowie seine Wahrnehmung durch die Frontsoldaten, die ihre Erfahrungen auf Papier gebracht haben (Kapitel IV.). Wie nahmen diese 'soldats écrivains' ganz persönlich das Gas als neue Herausforderung wahr? Wen machten die Soldaten für diese neue Grausamkeit verantwortlich? Wie nahmen sie ihre Kameraden wahr, die Opfer eines Giftgasangriff wurden? In der Fachliteratur wird der Gaskrieg vor allem als ein psychologischer Krieg beschrieben, der die Soldaten an ihre psychischen und physischen Grenzen trieb. Es lassen sich eine Reihe von Schlachten finden, in denen nach einem Gasangriff ganze Einheiten in einer Art Massenpanik ihre Stellungen kampflos verließen. Lässt sich ein solche Wahrnehmung des Gaskrieges als Nervenkrieg in den hier untersuchten Kriegsromanen feststellen?