Der 'Gefangene' im Don Quijote und vom 'Verlorenen Sohn' in der Bibel

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Miguel de Cervantes hat uns mit 'El ingenioso hidalgo Don Quijote de la mancha' in der Tat ein beeindruckendes Werk hinterlassen. Der spanische Kulturattaché in Deutschland, Pedro José Sanz Serrano, bezeichnet es als die 'Quelle der Inspiration aller Geister und Kulturen des abendländischen Humanismus und [...] alle[r] Bereiche[...] der Künste.' Jeder Romanistikstudent sollte sich im Laufe seines Studiums intensiver damit beschäftigen, wobei es jedoch immer nur ein kleiner Ausschnitt bleiben wird, den man sich erarbeiten kann, da es unzählige Bücher und Abhandlungen über Don Quijote gibt. Man wird sich auf einige wenige Aspekte beschränken müssen, die einem selbst interessant erscheinen. Einer dieser bemerkenswerten Aspekte findet sich in der Geschichte des 'Gefangenen' (el cautivo), welche in den Kapiteln 39 bis 42 des ersten Teils des 'fahrenden Ritters' erzählt wird. Jeder christlich sozialisierten Person werden schnell die Parallelen dieser Geschichte zu dem von Jesus erzählten Gleichnis vom 'Verlorenen Sohn' in der Bibel auffallen. Vorliegende Arbeit soll Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Geschichten aufzeigen und der Frage nachgehen, inwiefern sich Cervantes beim Verfassen dieser Erzählung auf sein Wissen um das biblische Gleichnis gestützt haben mag. Um dies beantworten zu können, wird im ersten Abschnitt kurz die Stellung der christlichen Religion und der Bibel zu Zeiten von Cervantes in Spanien dargestellt. Im zweiten Abschnitt geht es um Cervantes selbst und seine Einstellung zur Kirche und der Bibel, insofern wir diese aus anderen Quellen erfahren können. Es folgt der dritte Teil mit einem Vergleich zwischen der Geschichte des 'cautivo' im Quijote und der des 'Verlorenen Sohnes' in der Bibel. Am Schluss steht dann die Frage, warum Cervantes möglicherweise einen Bogen zur 'Escritura Divina' , wie er selbst die Bibel bezeichnet, schlägt. Weiterführende Nachforschungen zu anderen möglichen Quellen des spanischen Autors, wie zum Beispiel Sagen und Märchen, würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen und werden deshalb hier nicht erwähnt.

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