Der General und sein Labyrinth. Warum die Demokratie in Venezuela scheitert

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Hugo Cha?vez trat 1998 mit den Wahlversprechen einer neuen Verfassung und der gerechteren Vereitlung der Erdöleinnahmen zu den Präsidentschaftswahlen an, welche er anschließend auch gewann. Die derzeitigen Ereignisse und die Entwicklungen der letzten Jahre berechtigen allerdings erhebliche Zweifel, ob die politische Realität noch den formalrechtlichen Vorgaben einer präsidentiellen partizipativen Demokratie entspricht. Sowohl der Bertelsmann Transformationsindex, als auch Freedom House stufen Venezuela als 'moderate autocracy' (BTI 2016) beziehungsweise 'not free' (Freedom House 2017, im Folgenden mit 'FH' abgekürzt) ein. Daher kann davon ausgegangen werden, dass Venezuela derzeit nicht mehr den Minimalanforderungen einer Demokratie gerecht wird. Die Aufgabe dieser Arbeit soll sein, das Potenzial des von Wolfgang Merkel, Hans-Jürgen Puhle et. al. entwickelten Konzepts der 'eingebetteten Demokratie' zu nutzen, um das politische Regime Venezuelas systematisch zu untersuchen. Hierzu wird zunächst das Konzept der 'embedded democracy' vorgestellt. Die folgende Analyse soll entlang der fünf interdependenten Teilregime der internen Einbettung stattfinden und die Frage beantworten, welche aktuellen Defekte verhindern, dass Venezuela als Demokratie eingeordnet werden kann. Die Frage, um mit Marquez zu sprechen, wie man aus dem Labyrinth gelangt, kann im Rahmen dieser Hausarbeit nicht beantwortet werden, dafür jedoch, warum man sich in dem Labyrinth befindet und was einen darin gefangen ha?lt.