Geschichtsmuseen und Gedenkorte vermittelten lange Zeit vor allem nationale Geschichtsbilder. Im vereinten Europa hingegen wächst die Idee eines entnationalisierten kollektiven Gedenkens. Diese Diskrepanz wird besonders in Grenzräumen ersichtlich, in denen ehemals Staaten mit ihren konträren Deutungen der Vergangenheit konkurrierten. Am Beispiel des nordostitalienischen Grenzraums entwerfen deutsche, italienische und slowenische Wissenschaftler_innen in diesem Buch ein umfassendes Panorama einer neuen demokratischen Erinnerungskultur. Sie zeigen die tiefgreifenden Folgen für das öffentliche Gedenken und die Museums- und Geschichtsdidaktik in internationaler und interdisziplinärer Perspektive auf.

Patrick Ostermann (Dr. phil.) habilitiert in Dresden zur italienischen Geschichte. Claudia Müller (Dipl.-Soz.) promoviert zur italienischen Kulturgeschichte und ist wissenschaftliche Koordinatorin am Italien-Zentrum der Technischen Universität Dresden. Karl-Siegbert Rehberg (Prof. Dr.) ist Professor für Soziologische Theorien, Theoriegeschichte und Kultursoziologie in Dresden.