'Der Große Diktator' von Charles Chaplin als politische Satire

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Hochschule für Bildende Künste Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur vier Tage trennten Adolf Hitler und Charles Spencer Chaplin bei ihrer Geburt im April 1889. Das Erbe dieser beiden Menschen könnte aber nicht unterschiedlicher sein. Charlie Chaplin bleibt als Filmikone und genialer Komiker, Adolf Hitler als Massenmörder und grausamer Diktator in unserem kollektiven Gedächtnis. Trotz der gewaltigen Gegensätze bleibt eine Gemeinsamkeit: beide prägten ihre Zeit und die Gesellschaft hinsichtlich der Rezeption von Propaganda und Faschismus. Erst 1958, also 13 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde der wohl erfolgreichste Film Chaplins 'Der große Diktator' in den westdeutschen Kinos gezeigt. Zweifellos sorgte der Film aber auch schon zum Erscheinungsdatum 1940 nicht nur in den USA, sondern auch im dritten Reich und in der internationalen Staatengemeinschaft für viel Gelächter, diplomatische Krisen und eine neue Perspektive auf den Faschismus im Nazi-Deutschland. Trotz großer Widerstände nicht nur aus Deutschland, sondern auch durch internationale Presse, Film-Studios und Regierungen blieb Chaplin standfest und veröffentlichte einen Film, welches so nah am Zeitgeschehen war wie kaum andere. Auch seine Abschlussrede gilt als zeitlos und ging als eine der besten Reden in die Geschichte ein. Kunst in Form des Films ist also auch politisch. Durch welche Inhalte und welche Methoden parodierte Chaplin den Faschismus und Hitler in Deutschland? Führt solch eine Parodie womöglich zur einer Verunglimpfung und Relativierung von grausamen Taten? Und welchen Sinn und Zweck hat politische Satire letztendlich? Diese drei Fragen werden im Folgenden erörtert. Dazu werden im ersten Teil die Parallelen zwischen dem Leben von Chaplin und Hitler und dem Film 'Der große Diktator' und der NS-Diktatur illustriert. Abschließend werden Sinn und Zweck der politischen Parodie auch in Hinblick auf die aktuelle Relevanz diskutiert.