Der Grundlagenvertrag 1972 als Ergebnis eines diplomatischen Prozesses - Eine Analyse der Vorbereitung und Umsetzung unter diplomatischen Aspekten

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Diplomatie anhand von Dokumenten der Deutschlandpolitik 1949-1972, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 21. Dezember 1972 unterzeichneten Egon Bahr für die Bundesrepublik Deutschland und Michael Kohl für die Deutsche Demokratische Republik den Grundlagenvertrag. Hinter Bahr und Kohl, die auch als Unterhändler den Vertrag aushandelten, lag eine Zeit schwieriger Verhandlungen, in der jede Seite versuchte, möglichst viel der eigenen Interessen und Forderungen in den Vertrag einzubringen. Bei den Verhandlungen zeigte sich, daß man sich in vielen wichtigen Fragen wegen zu großer Differenzen nicht einigen konnte. Beispielsweise war die DDR nicht bereit, die Worte 'Einheit der Nation' und 'Wiedervereinigung' in den Vertrag aufzunehmen, während aus Sicht der Bundesrepublik, der Weg zu einem einheitlichen deutschen Staat ausdrücklich offengehalten werden mußte. Wie konnte nun trotz großer Auffassungsunterschiede zu verschiedenen Fragen ein Vertrag 'über die Grundlagen der Beziehungen' zwischen den beiden deutschen Staaten erreicht werden? Inwiefern war es durch Diplomatie möglich, trotz der geschilderten Differenzen, zu einem erfolgreichen Vertragsabschluß zu gelangen? Was ist die Kunst der Diplomatie bzw. die Kunst der Unterhandlung und welche Rolle spielt sie für den Grundlagenvertrag? Um den Grundlagenvertrag unter diplomatischen Aspekten analysieren zu können, muß zunächst geklärt werden, was unter Diplomatie überhaupt zu verstehen ist und was es heißt diplomatisch tätig zu sein. Dazu werden zu Anfang die Besonderheiten und die Aufgaben von Diplomatie beleuchtet, bevor dann kurz auf die ihr eigene Sprache eingegangen wird. Ebenfalls sollen aus Sicht der damaligen sozialliberalen Bundesregierung die konzeptionellen Grundlagen der Ostvertragspolitik näher erläutert werden, da diese sozusagen das diplomatische Handeln ihrer Repräsentanten vorgaben und indirekt beeinflußten. Bevor schließlich auf den Grundlagenvertragstext als diplomatisches Dokument eingegangen wird, werden dessen Vorbereitung und die Verhandlungen zwischen Egon Bahr und Michael Kohl geschildert.

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