"Der Himmel ist hier anders blau ..."

Ein hilfloser Mann wird aufgefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Ihm fehlen Finger an beiden Händen. Sie wurden ihm im Gefängnis abgeschnitten- er ist ein Folteropfer. Der Mann fleht verzweifelt um Hilfe. Die behandelnde Ärztin verspricht, ihm zu helfen, ohne zu dem Zeitpunkt zu wissen, wie diese Hilfe zu organisieren wäre. Kurz danach liegt ein Patient auf der Intensivstation, dessen erschütterndes Schicksal in Deutschland noch um wesentliche Aspekte erweitert wird. Die Geschichte seiner Entwicklung zieht sich durch das Buch wie ein roter Faden. Dazwischen werden in sich weitgehend abgeschlossenen Kapiteln traurige, lustige, nervenaufreibende, nachdenklich stimmende Begebenheiten mit positivem wie negativem Ausgang geschildert sowie Exkurse über Fremdheit, Angst und kulturelle Unterschiede beschrieben. Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es ist kein Leitfaden, den man in die Hand nimmt, um Antworten zu finden. Im Gegenteil, es wirft Fragen auf, ist subjektiv, auch emotional. Schlaglichter streifen Einzelfälle, die auf wahren Erlebnissen einer Ärztin beruhen, die sich in ihrer Freizeit für geflüchtete Menschen einsetzt. Einige hundert hat sie in der von ihr selbst gegründeten Flüchtlingsambulanz in der Nähe der sächsischen Landeshauptstadt erstversorgt, viele chronisch Kranke durch das Asylverfahren begleitet, die vierzig Bewohner einer Übergangseinrichtung als ehrenamtliche Sozialarbeiterin betreut, medizinische Aufklärung für geflüchtete Frauen ins Leben gerufen. Aus ganz persönlicher Perspektive beschreibt sie Schicksale, Sichtweisen und Gedanken. Für das, was sie tut, wird sie von den einen verehrt, von den anderen verachtet. Eine Sammlung von Zitaten, alle von Flüchtlingen gegenüber der Autorin persönlich geäußert, rundet das Buch ab. WICHTIG: Alle Namen sind geändert. Sollten Namensgleichheiten oder -ähnlichkeiten zu real existierenden Personen auftreten, so sind diese zufällig, unbeabsichtigt und stehen in keinem Bezug zum Inhalt dieses Buches. Auf Orts- und Straßenangaben wurde ganz bewusst weitgehend verzichtet. Sofern diese jedoch nötig sind, wurden auch sie geändert. Die Details der geschilderten Fälle sind so bearbeitet, dass ein Rückschluss auf die tatsächliche Person nicht möglich ist. Der besseren Lesbarkeit halber wird im gesamten Buch, unabhängig von deren Status, von Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern gesprochen.

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