Der Historikerstreit um die Rosenstraße

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Didaktik der Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Als am Abend des 30. Januar 1933 Anhänger der Nationalsozialisten den lang ersehnten 'Tag der Machtübernahme' mit Fackelzügen durch das Brandenburger Tor feierten, waren sich weite Teile der deutschen Bevölkerung des Ausmaßes der kommenden Veränderungen nicht bewusst. Der 'Vertrauensvorschuss'1 - so nennt der Historiker Hans Mommsen die Haltung -, welchen die große Masse der Staatsbürger dem Kabinett Hitler einräumte, sollte den Weg freimachen für die Entwicklung einer grausamen Mordmaschinerie. Die strikt antijüdische Politik, die das Regime im selben Jahr noch einschlug und die sich mit der Zeit weiter entfaltete und radikalisierte, traf in erster Linie die Juden selbst, aber auch ihre 'arischen' Verwandten. So kam es, dass in den letzten Tagen des Februars und den ersten Tagen des März 1943 mitten in Berlin 'arische' Verwandte verfolgter Juden sich zu einer einmaligen Protestaktion zusammenfanden. Die 'arischen' - in der Mehrheit Frauen - protestierten tagelang vor dem Jüdischen Gemeindebüro in der Rosenstraße, in dem ihre jüdischen Verwandten festgehalten wurden, und befürchteten eine Deportation. Eben dieser Protest der Frauen und die anschließende unerwartete Freilassung sollte 50 Jahre später die Grundlage für den 'Historikerstreit um die Rosenstraße' bilden. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage, ob der Protest der Frauen in der Rosenstraße tatsächlich die Freilassung bewirkt hat oder ob das nationalsozialistische Regime zu diesem Zeitpunkt gar keine Deportation von 'jüdisch Versippten' in Betracht gezogen hatte und sie deshalb wieder freiließ.

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