Der Horizont ist nur die Grenze unserer Sicht

Cicely Saunders setzte sich in mehr als fünf Jahrzehnten in Praxis, Forschung und Lehre für Palliative Care ein. Neben unzähligen Veröffentlichungen stellte die Pionierin der modernen Palliativpflege auch eine ganz persönliche Textsammlung zusammen und widmete sie dem von ihr aufgebauten St. Christopher's Hospice und seinen Patientinnen und Patienten. In acht Kapiteln (Die Suche nach Sinn / Wut, Schuld und Vergebung / Leiden / Sterben / Nach dem Tod / Zurückbleiben / Auferstehung / Weitergehen) schenkt sie uns Leserinnen und Lesern Einblick in Texte, Gedichte, Gebete und Gedanken, die sie selbst als ermutigend empfand. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Patientengedichte, die in der Poesiewerkstatt ihres Hospizes entstanden. Aus Cicely Saunders' Spiritualität sind Musik und Poesie nicht wegzudenken - so unterstreicht die Sammlung, wie sehr Saunders ihr Engagement für sterbende und schwerkranke Menschen mit der Hoffnung verband, dass Gottes Liebe für uns keine Grenzen kennt.

Die Herausgeberin Cicely Saunders (1918-2005) war während des Zweiten Weltkriegs als Krankenschwester tätig, danach als Sozialarbeiterin. Sie studierte Medizin und wurde zur Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin. 1989 wurde sie - als einzige Engländerin im 20. Jahrhundert - zur Ehrendoktorin der Medizin ernannt. Die Übersetzerin Martina Holder-Franz, Jahrgang 1967, ist Pfarrerin und Sozialpädagogin in Riehen.