Der Jahrhundertkonflikt zwischen Argentinien und Chile

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Religion in den Internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Friedensnobelpreis dürfte die höchste Auszeichnung für Friedensstifter sein. Mit ihm werden Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die sich für den Frieden starkgemacht haben. Bei den Preisträgern handelte es sich überwiegend um politisch aktive Persönlichkeiten wie Politiker oder Diplomaten, auch religiöse Persönlichkeiten wie Mutter Teresa, Erzbischof Desmond Tutu, der 14. Dalai Lama oder der Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo wurden ausgezeichnet. Sicherlich ist die Ambition religiöser Würdenträger, Frieden stiften zu wollen oder eine Konflikteskalation zu verhindern, in ihrer Religion begründet. Diese Tatsache allein macht sie aber nicht per se zu erfolgreichen Friedensstiftern. Dabei ist Mediation durch religiöse Persönlichkeiten kein neues Phänomen, denn 'Over the last two decades [...] they have become significantly more visible in resolving regional and international conflicts'. Hierdurch ist eine gestiegene Aufmerksamkeit für religiöse Mediatoren von Konflikten nicht zwangsläufig gegeben. Vielmehr wurde das Potenzial von religiösen Persönlichkeiten durch '[...] secular, rational problem-solving approaches and methodological, epistemological perspectives [...]' der Wissenschaft selbst ignoriert. Besonders seit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York wurde das Konfliktpotenzial von Religion in den Vordergrund gestellt. Liegt die Gabe, ein erfolgreicher Friedensstifter zu sein, also eher im Bereich persönlicher Fähigkeiten? Haben religiöse Persönlichkeiten durch ihren Glauben ein besonderes Gespür, sozusagen ein Feeling für Konfliktlösung. Oder ist es vielmehr ihr Amt, das ihnen Würde und Autorität verleiht, um Einfluss in der Konfliktvermittlung auszuüben. Dieser Sachverhalt soll exemplarisch am Beispiel des Beagle-Konflikts zwischen Argentinien und Chile untersucht werden. Der Konflikt stellt gleich in dreierlei Hinsicht ein besonderes Beispiel dar: Erstens wurden in ihm mehrere Mediationsversuche vorgenommen. Zu den Vermittlern zählten die USA, die Britische Krone und der Vatikan, wobei nur die letzten beiden in dieser Untersuchung behandelt werden. Zweitens ist die Konfliktdauer mit über 100 Jahren ungewöhnlich lang. Drittens ist die letzten Endes erfolgreiche Mediation durch die höchste religiöse Instanz einer Weltreligion, Papst Johannes Paul II., erfolgt.

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