Der Kelch als christliches Symbol

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Interfakultärer Studiengang Religionswissenschaft), Veranstaltung: Was ist ein religiöses Symbolsystem?, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit ist im Rahmen des religionswissenschaftlichen Proseminars 'Was ist ein religiöses Symbolsystem' entstanden, welches sich mit einer systematischen Erschließung des Begriffes einerseits und den Theorien von religiösen Symbolsystemen andererseits befasst. Durch die Beschäftigung mit klassischen Texten zum Thema und Einarbeitung in alternative Ansätze soll das zentrale Konzept der Religionstheorie erschlossen werden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Symbol des Kelches im Christentum als ausgewähltes Beispiel und geht dabei insbesondere auf die verschiedenen Bedeutungsebenen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des christlichen Symbolsystems, ein. In Bezug auf die geschichtliche Entwicklung liegt der Fokus insbesondere auf der Verwendung und Weiterverarbeitung des Kelchsymbols in der Unterhaltung, als auch auf die Veränderungen die sich mit der Entdeckung der Immunschwächekrankheit AIDS für das zentrale Symbol des Christentums ergaben. Als sakrales Gerät kommt dem Kelch in Form eines Abendmahlskelches sowohl in der protestantischen, als auch in der römisch-katholischen Kirche eine große Bedeutung zu. Der Kelch wird in der christlichen Abendmahls-/Eucharistiefeier zur Aufnahme des Weines verwendet und vermittelt als Gefäß-, Opfer-, Trinkschale das Blut Christi an die Gemeinschaft (Berger 1992: 1384). Die Verwendung eines Kelches beim Abendmahl geht unter anderem auch auf die biblischen Berichte über das letzte Mahl Jesu am Vorabend seines Todes mit seinen 12 Aposteln zurück. Bei der Eucharistiefeier ist Jesus in den Gaben Brot und Wein gegenwärtig. Bis ins 19. Jahrhundert wurde das Abendmahl in allen Kirchen mit Wein gefeiert, durch eine einsetzende Bewegung in Rücksicht auf Kinder und Alkoholkranke wurde später teilweise kein Wein sondern Traubensaft zum Abendmahl ausgeteilt. In der römisch-katholischen Kirche beispielsweise werden Brot und Wein durch die Konsekration des Priesters in den realen Leib und das reale Blut Christi verwandelt. In den Kirchen ist man sich aber nach wie vor uneinig über die wörtliche oder symbolische Deutung der Einsetzungsworte. Der Kelch wurde aus den alltäglichen Trinkgefäßen der Antike entwickelt und ist oft kostbar gestaltet (Berger 1992: 1384). Es handelt sich um einen becherartigen Behälter (die sog. Kuppa), einen Ständer, seinerseits gegliedert in einen Fuß und einen in der Mitte mit einem Knauf, dem sog. Nodus versehenen Schaft (zum besseren Halt des Kelches in der Hand).

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