Der Koran des Abu l-'Ala'

Der blinde Dichter-Philosoph Abu l-Ala al-Maarri (gest. 449/1058) hat in großer Abgeschiedenheit eine Reihe faszinierender Werke geschaffen, darunter auch eine Sammlung von gut 500 Prosagedichten, das 'Kitab al-Fusul wa-l-gayat' (1938 erstmals gedruckt). Die Lektüre der Gedichte gilt vor allem deshalb als schwierig, weil ihr Verfasser eine große Vorliebe für seltene und veraltete Wörter der Beduinen hatte. Christian Peltz legt nun erstmals ein umfassendes Glossar zum Koran des Abu l-Ala vor (Band 2). Es enthält von wenigen Kürzungen abgesehen den gesamten Wortschatz das 'Kitab al-Fusul'. Die Lemmata sind am Wörterbuch der klassischen arabischen Sprache orientiert, um die Bedeutung abzusichern, wird von Fall zu Fall auf weitere Belegstellen in der lexikographischen Sekundärliteratur verwiesen, so dass sich das Glossar auch bei der Lektüre anderer Texte mit Gewinn konsultieren lässt. In Band 1 gibt Peltz einen Einblick in die Quellenlage, den eigenwilligen Aufbau des Werkes und in seine literarischen Techniken. Eine große Anzahl der Gedichte wird hinsichtlich Form und Gattung untersucht, die jeweils erzielten Ergebnisse können über einen Spiegel erschlossen werden. Zudem wird das 'Kitab al-Fusul' auf die Gedankenwelt (Gottesbild, Sünde, Welt etc.) Abu l-Ala al-Maarris hin befragt, woraus sich wichtige Hinweise auf seine Ansichten über das Dichten ergeben und auf dessen Grundlage auch sein schon zu Lebzeiten kontrovers interpretiertes Verhältnis zum Koran näher bestimmt werden kann. Zwei Blätter aus der Handschrift der Dar al-kutub und die Übersetzung von 25 Prosagedichten runden den Band ab.