Der Krieg gegen Drogen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: USA, Note: 2,0, Universität zu Köln (Forschungsinstitut für politische Wissenschaft und europäische Fragen ), Veranstaltung: Lateinamerika und die Welt seit 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Kolumbien wird häufig als eine der ältesten Demokratien Amerikas bezeichnet. Jedoch herrscht seit mehr als 40 Jahren ein scheinbar nicht enden wollender bewaffneter Konflikt zwischen der Staatsmacht und kriminellen Organisationen, die sich mit illegalem Drogenhandel finanzieren, sowie linksgerichteten Guerillabewegungen. Seit den 1970er Jahren gab es wiederholte Versuche, die Konflikte gewaltsam beizulegen, ohne dabei jedoch auf die grundlegenden strukturellen Probleme des Landes einzugehen. Effektive Lösungsansätze, wie Strategien für eine ländliche Entwicklung zur nachhaltigen Sicherung von Lebensgrundlagen der kolumbianischen Kleinbauern wurden ausgeblendet (Lemus et al 2005: S. 99 ff.). Auch die US-Drogenpolitik setzt bei der Bekämpfung der Symptome, nicht aber der grundlegenden, historisch tief verankerten Ursachen des Konfliktes an. Ziel dieser Arbeit ist es die Auswirkungen der US-Anti-Drogenpolitik und deren Maßnahmen, namentlich des Plan Colombia während der Präsidentschaft von Pastrana und Clinton und der daran anknüpfenden Andean Regional Initiative unter deren Nachfolgern Uribe und Bush, genauer zu beleuchten. Die US-Anti-Drogenpolitik hat zur Verschärfung des bewaffneten Konflikts in Kolumbien und zur Verschlechterung der humanitären Lage im Land beigetragen, ohne ihr Ziel der Drogenvernichtung, erreicht zu haben. Dem >Drogenkrieg< fielen zahlreiche Menschen zum Opfer; er zog (und zieht immer noch) Armut, Krankheiten sowie Destabilisierung mit sich und hat fatale Auswirkungen auf die ökologische Vielfalt des Landes. Aufgrund der hohen Komplexität und der historisch weit reichenden Verankerungen des kolumbianischen Konflikts ist es unmöglich, alle Probleme und Entwicklungen en Detail zu erörtern. Die gewählte Gliederung dient dazu, die Komplexität nicht aus den Augen zu verlieren, und um die fest miteinander zusammenhängenden, sich gegenseitig bedingenden Ursachen und Auswirkungen präsent zu halten. Im Folgenden werden zunächst kurz die historischen Vorbedingungen zum besseren Verständnis der Rahmenbedingungen dargestellt. Kapitel 3 führt die zwei wichtigsten Strategien der US-Anti-Drogenpolitik seit 1999 auf. Kapitel 4 bezieht sich auf den Kern der Arbeit, die Auswirkungen der US-Drogenpolitik auf die Bereiche Anbau (d.h. vor allem die Kleinbauern), Produktion und Handel. Im abschließenden Kapitel wird eine Bewertung vorgenommen sowie ein knapper Ausblick gegeben.

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