Der Mann in der Krise

Die Figur des 'ganz normalen Mannes' als Verlierer unserer Gesellschaft erfreut sich seit Ende der 1990er Jahre großer Popularität. Aber was ist an der marktfähigen Rede von Männern in der Krise interessant? Die Studie zeigt, dass die Inszenierung des unrettbar realitätsuntüchtigen Mannes zum Sigle einer harschen Gesellschaftskritik wird. Hollywoodblockbuster wie »American Beauty« von Sam Mendes oder »Fight Club« von David Fincher ebenso wie die Romane von Michel Houellebecq koppeln die Erzählung von dysfunktionalen Mittelschichtsmännern an die Beschreibung der Konsumgesellschaft als weder menschliches noch zu humanisierendes System.

Ines Kappert (Dr. des. phil.) ist Autorin und Meinungs-Redakteurin der tageszeitung (taz). Ihre Schwerpunkte liegen bei Fragen der Identitätspolitik, dem Feminismus, der zeitgenössischen Literatur und des Films sowie den Kulturszenen im östlichen Europa.