Der Mensch-Tier-Dialog in der 'Natural History Series' von Damien Hirst

Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kunst - Installationen, Aktionskunst, 'moderne' Kunst, Note: 1,6, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wird sich nicht mit Damien Hirst, dem Marketinggenie und Superstar der Kunstszene auseinander setzten. Die Preise, die seine Werke erzielen, sind beeindruckend, aber für die in dieser Arbeit untersuchte Thematik unwichtig. Auch die Frage, ob es sich bei den Werken von Hirst um Kunst handelt oder nicht, ist nicht von Bedeutung. Diese Arbeit wird sich ausschließlich mit dem Mensch-Tier-Dialog der 'Natural History Series' befassen, wobei die Definition eines solchen Dialoges mit seinen Besonderheiten im Vorfeld erläutert werden wird. Die 'Natural History Series' existiert bereits seit 1991 und besteht größtenteils aus Tieren die in Formalin eingelegt sind. Somit beschränkt sich der Mensch-Tier-Dialog auf tote, ausgestellte Tiere, genauer genommen auf Präparate. Die Rolle des Präparates in der Kunstgeschichte, das tote Tier als künstlerisches Material, aber auch die Grenzen zur Naturwissenschaft und zoologischen Museen sind wichtige Punkte, um sich den Arbeiten von Hirst zu nähren, da dieser mit Produktion und Inszenierung seiner Werke immer wieder Bezug auf eine bereits bestehende Tradition nimmt. Im Mittelpunkt der Arbeit steht jedoch der Mensch-Tier-Dialog, das Wechselspiel von Kunstwerk und Rezipient, die Rezeptionsästhetik. Ausgangspunkt der Untersuchung ist deswegen das, was der Betrachter sieht. Hierbei konzentriert sich die Arbeit ausschließlich auf das Wesentliche, das Kunstwerk und seinen Rezipienten, unbeeindruckt davon, welcher Mythos um den Künstler herum aufgebaut wurde. Die Rolle von Hirst wird deshalb nur in einem naheliegenden Punkt erarbeitet werden: der Künstler als Erschaffer und erster Rezipient seiner Werke. Die Arbeit wird sich auf drei ausgewählte Exemplare fokussieren: das erste in Formalin eingelegte Werk der Serie 'The Impossibility of Death in the Mind of Someone Living', das umstrittene und auf der Biennale 1993 präsentierte Werk 'Mother and Child (Divided)' und eine aktuellere Arbeit, versteigert in der Auktion 'Beautiful Inside My Head Forever, The Dream'. Anhand von diesen drei Werken soll stellvertretend erläutert werden, wie der Mensch-Tier-Dialog der Serie funktioniert. Hierfür werden die Werke zuerst beschrieben, analysiert um anschließend den entstehenden Dialog genau herauszuarbeiten.