Der Odenwald ungeteilt und einzigartig. Geographische Analysen zu Abgrenzung, Entstehung, Großlandschaften, Limes, Talsystemen und Gewässernamen des Gebirges

Fachbuch aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Odenwald ist touristisch und politisch zersplittert, bildet aber eine grandiose geographische Einheit. Alleine durch seine unvergleichbaren Täler gewinnt dieses Gebirge seine charakteristische Vielfalt. Es werden vier geographische Fallstudien zu Abgrenzung, Entstehung, Großlandschaften, Limes, Talsystemen und Gewässernamen des Gebirges durchgeführt. Der Odenwald - ungeteiltes Gebirge und einzigartige Tal-Landschaften! Das ist der Blickwinkel dieser geographischen Analysen. Die erste Studie beginnt mit einer Auseinandersetzung mit dem unzufrieden-stellenden Befund, dass der Odenwald ein touristisch und politisch geteiltes Gebirge ist. Dem wird die rein geographische Sicht einer Einheit des Gebirges gegenübergestellt, indem die geomorphologischen Grenzen des Gebirges herausgearbeitet werden. - Eine zweite Studie zeichnet die lange geologische Entstehungsgeschichte des Odenwaldes vom uralten Paläozoikum bis zum heutigen Holozän nach und betrachtet auch die Flussumkehr von Main und Neckar. - In einer dritten Studie werden entgegen der üblichen Zweigliederung des Odenwaldes sechs geomorphologisch abgrenzbare Großlandschaften erfasst, ergänzt durch eine kulturhistorisch geprägte siebte, die Landschaft des Odenwald-Limes. - Schließlich sind in einer vierten Studie alle Odenwald-Gewässer erfasst. Neben den Gebirgsabschnitten der beiden Ströme Main und Neckar wurden die größeren, eigentlichen Odenwald-Gewässer betrachtet: die Drei zum Rhein, die Vier zum Main und die Sieben zum Neckar strebenden. Diese vierzehn Flusssysteme bilden eigene Tal-Landschaften aus, die unverwechselbar und einzigartig sind. Jedes Talsystem ist geologisch, geomorphologisch, siedlungs- und kulturgeographisch eine Besonderheit und unterscheidet sich vom nächsten. Dabei wird auch die Namensanalyse der Gewässer zu einer spannenden kulturellen Zeitreise zurück zu den - sprachlichen - Quellen. Einige Beispiele: Die Weschnitz hat einen alten Oberlauf zur Gersprenz angezapft; die Mümling findet ihren Weg in einem schräg gestellten Bruchschollental; die Itter fließt durch finsterste Wälder, enge Täler und vorbei an verlassenen Wildparkgattern und verschwundenen Dörfern; das Sensbachtal und das Haintal sind 'ein Stück Allgäu im Odenwald' mit Gras- und Almwirtschaft; der Ulfenbach legt im Buntsandstein überraschend Granitboden frei; der Kanzelbach trägt den geheimnisumwitterten alten Namen Ulvina.

Gert Heinz Kumpf M.A., geboren 1952 in Erbach im Odenwald, war Oberstudienrat an Gymnasien im Odenwald, in Tauberfranken und in Prag in Tschechien. Er studierte an den Universitäten Marburg, Freiburg im Breisgau, München und Wien in Österreich Germanistik, Geographie und Geschichte; Weiterbildung im Fach Ethik. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. In seiner Freizeit war er an Outward Bound Schools in Österreich (Kleinwalsertal) und in Großbritannien (Schottland und Wales) tätig. Er organisierte Studienreisen zum Europaparlament nach Straßburg, zum Deutschen Bundestag nach Berlin, zur Ausstellung '200 Jahre Franken in Bayern' nach Nürnberg, Kulturreisen nach Prag, Würzburg, München, Bamberg und Dresden. Außerdem bot er an der Volkshochschule Bad Mergentheim verschiedene geographische Vorträge und Exkursionen an. Veröffentlichungen: Die Verknüpfung von innerem und äußerem Geschehen im dramatischen Spätwerk von Arthur Schnitzler - 'Komödie der Verführung' und 'Im Spiel der Sommerlüfte'. Magisterarbeit (1979); Heinrich von Kleists Ringen um ein eigenes Weltbild im Spiegel des 'Prinz Friedrich von Homburg' (1981); Unsere Heimat das Tauberland. Geographisch-historische Untersuchungen zur Landeskunde (1983); Parabel (1997); Geographie der Tauber. Untersuchungen im Quell- und Mündungsgebiet. (2002); Die Bedeutung unserer Wochentage (2004); Eine altneue Interpretation zu Kafkas 'Proceß' (2009); Die fränkische Patrizierfamilie Kumpf und ihre Besitzungen in Rothenburg ob der Tauber im 15. und 16. Jahrhundert. In: Die Linde (2019).