Der Pirol an der Zapfsäule

Vor 75 Jahren wurde die Mineralölfirma Minol begründet. Von 1949 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 und darüber hinaus prägte die Marke das Verkehrswesen in der DDR und den neuen Bundesländern. In Gelb und Rot präsentierten sich DDR-weit die Minol-Tankstellen, fuhren die Tankfahrzeuge von der Ostsee bis zum Erzgebirge. Bekanntester Werbeträger war der Minol-Pirol, der es bis ins DDR-Fernsehen schaffte. Mit einem optisch generalüberholten Auftritt im revolutionären lila Design wagte man ab 1990 den Neuanfang in der Bundesrepublik. Nach erfolgreichen, optimistisch stimmenden ersten Jahren wurde die Marke vom neuen französischen Eigentümer jedoch immer mehr aufs Abstellgleis gestellt. Mehr als 70 Jahre nach der Gründung endet die Erfolgsgeschichte sukzessive, aktuell existiert noch eine Handvoll Minol-Tankstellen - zur Sicherung des Markennamens. Für sein Minol-Buch unternahm Autor Ulrich Biene umfangreiche Archivrecherchen zwischen dem Erzgebirge und der Insel Rügen, sprach mit ehemaligen Minol-Angestellten, aber auch mit Kunden. Daraus ist ein umfangreich illustriertes Werk entstanden, das u.a. den Aufbau der Kraftstoffversorgung im Osten Deutschlands beleuchtet, DDR-typische Probleme und Besonderheiten sowie den hoffnungsvollen Neubeginn nach 1989/90.

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