Der Schnitt als Denkfigur im Surrealismus

Ein Schnitt kann Zusammengehörendes trennen und Fremdes verbinden; im Film kann er Zeiten und Räume überwinden oder verzerren. Die Surrealisten sahen hier neue künstlerische Möglichkeiten und betrachteten den Schnitt als zentrale Denkfigur. Worin konvergieren also künstlerische Gestaltungstechniken, psychoanalytische Deutungspotentiale sowie narrative Bildthemen? Sarah Hadda fragt nach dem medienspezifischen Charakter des Schnitts und seiner Verwendung in den unterschiedlichen Künsten. Das zugrunde gelegte Verständnis des Schnitts als analytisch-epistemische Figur gerät dabei in eine bewusst gesuchte, produktive Differenz zur Breton'schen Programmatik des Surrealismus, indem das künstlerische Kalkül gegen den psychischen Automatismus ins Feld geführt wird.



Sarah Hadda, geb. Ajnwojner (1985), promovierte am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München.