Der Schutz von Minderheitsrechten beim Aktionärsausschluss in den USA

Der Aktionärsausschluss ist paradigmatisch für das mögliche Ausmaß des Konflikts zwischen Mehrheits- und Minderheitsgesellschaftern. Der Umgang einer Rechtsordnung mit diesem Extremfall erlaubt Rückschlüsse auf die jeweilige Verfassung des Minderheitsschutzes. Dass der Ausschluss situationsbedingt zulässig ist, wird auch in Deutschland nicht mehr bezweifelt. Über die Frage der Zulässigkeit hinaus wird in den USA seit geraumer Zeit intensiv diskutiert, wie die Interessen von Minderheit und Mehrheit zu einem gerechten Ausgleich gebracht werden können. Vor diesem Hintergrund analysiert Jakob Tybus den Schutz von Minderheitsaktionären in den USA, indem er die Entwicklung des Schutzniveaus unter Einbeziehung des Verfassungsrechts nachzeichnet und den Status quo unter Bezugnahme auf ökonomische und eigentumsrechtliche Erwägungen darstellt. Anschließend untersucht er den Aktionärsausschluss als Anwendungsbeispiel und zieht ein Resümee zur Verfassung des Minderheitsschutzes in den USA.

Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaft in Berlin; 2009 Erste Juristische Prüfung; 2010 LL.M., Cambridge; Referendariat am Kammergericht in Berlin; 2012 Zweite Juristische Prüfung; 2020 Promotion; Forschungsaufenthalt an der Harvard University; derzeit Rechtsanwalt in Berlin.