Der Sieg des Gefängnisses. Von den Martern zu Freiheitsstrafen

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 2,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die Rechtssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wieso Delinquenz vorteilhaft ist, möchte ich in dieser Hausarbeit erarbeiten. Dabei beziehe ich mich auf das Werk ¿Überwachen und Strafen ¿ Die Geburt des Gefängnisses¿ von Michel Foucault. Foucault fragte sich, wozu die Erschaffung von Delinquenten gut sein könnte. Was verspricht sich die Strafpolitik von der Produktion von Kriminellen? Zu Beginn zeige ich kurz den Übergang von peinlichen Strafen zur Haftstrafe auf. Anschließend werde ich auf beide Strafformen genauer eingehen. Außerdem wird darauf eingegangen, inwieweit das Gefängnis zur Disziplinierung der Gesellschaft beiträgt. Abschließend werde ich darauf eingehen, was Delinquenz ist und welche Folgen die Herstellung von Delinquenz sowie das Kerkersystem mit sich bringen. Die Zeit der Marter ist vorbei. Ab Ende des 18. Jahrhunderts formierte sich das Strafsystem neu und das Gefängnis ersetzte die peinlichen Strafen. Man war auf der Suche nach einer Strafform, die zu einer zivilisierten und humanen Gesellschaft passt. Das öffentliche Schauspiel der Martern wurde von differenzierten Mitteln der Machtausübung abgelöst. Der Strafapparat wurde umfangreicher. Psychologen, Sozialarbeiter und weitere Instanzen beeinflussten eine Verlängerung oder Verkürzung der Haftstrafe. Obwohl die Kriminalität dadurch nicht eingedämmt werden und die Rückfallquote nicht gesenkt werden konnte, brachte das Gefängnis etwas sehr Nützliches hervor - die Delinquenz. "Der Delinquent unterscheidet sich vom Rechtsbrecher dadurch, daß weniger seine Tat als vielmehr sein Leben für seine Charakterisierung entscheidend ist.¿

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