Der Sinn des Lebens

Alfred Adlers Spätwerk 'Der Sinn des Lebens' fasst zum Einen Resultate seiner Forschung zusammen (u.a. die von ihm begründeten Theorien zum 'Minderwertigkeitskomplex' und 'Überlegenheitskomplex'), ist zum Anderen auch das Werk, in dem am Stärksten sein philosophischer Anspruch deutlich wird. Den Titel 'Sinn des Lebens' will Adler zweideutig verstanden wissen: zum Einen individualpsychologisch den Sinn, den ein Mensch in seinem Leben sucht und evtl. auch findet, zum Anderen stellt er die Frage nach einem metaphysischen Sinn des Lebens. Sein letztes Kapitel leitet er mit den Worten ein: 'Nach einem Sinn des Lebens zu fragen hat nur Wert und Bedeutung, wenn man das Bezugssystem Mensch-Kosmos im Auge hat'.

Alfred Adler (* 7. Februar 1870 in Wien; ? 28. Mai 1937 in Aberdeen) war ein österreichischer Psychologe, ab 1922 bis zu seinem Lebensende Professor für Psychologie in New York. In den Jahren 1902 bis 1911 war Adler ein regelmäßiger Teilnehmer an der Mittwochsgesellschaft Sigmund Freuds, bis er sich von der Freud'schen Psychoanalyse distanzierte, die aus seiner Sicht die Libido des Menschen zu sehr in den Vordergrund stellt. Adler begründete die Individualpsychologie, weil er der Meinung war, dass sich das 'Einmalige des Individuums' nicht in eine kurze Formel fassen lasse.

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